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Rapssortenversuch 2015

12.08.2015

Neue Besen kehren gut

Die Rapserträge waren trotz der Probleme mit dem Erdfloh erstaunlich hoch. Im Sortenversuch der Fachstelle für Pflanzenbau gefielen die neuen Sorten.

In enger Zusammenarbeit mit der Forschungsanstalt agroscope und in Absprache mit dem Forum Ackerbau wurde am 3. September 201 4 ein Rapssortenversuch am Gennersbrunn angelegt. Wie andernorts auch flog der Erdfloh am folgenden Wochenende massenweise ein und knabberte bereits tüchtig an den Keimblättern. Um auf Nummer sicher zu gehen, wurde in der Folge dreimal behandelt. Die Sorten wurden im einen Verfahren mit zwei Fungiziden (Herbst und Blüte) behandelt. Im anderen Verfahren wurden keine Fungizide eingesetzt. Die restlichen Massnahmen erfolgten betriebsüblich. Das Düngungsniveau war mit rund 180 Stickstoffeinheiten wiederum sehr hoch. Geerntet wurde am 16. Juli (Verfahren ohne Fungizide) und am 22. Juli, da der mit Fungiziden behandelte Block beim ersten Termin noch nicht ausdreschbare Schoten auf wies. Die Kornfeuchtigkeit im Verfahren ohne Fungizid reichte von 6.4 % (Hybrirock) bis 10% (Bonanza), beim Verfahren mit Fungizid ging die Spanne gar von 3.4% (Hybrirock) bis 11. 8 % (Attletick).

Erneut hohe Erträge
Zwar sind die Erträge in Kleinparz ellen wegen des grösseren Licht- und Platzangebotes an den Rändern tendenziell höher, jedoch erreichten auch die Standorte des Forum Ackerbaus im Streifenanbau Durchschnittserträge von 40 bis 49 dt/ha. Wie die Mittelwerte zeigen, war der Mehrertrag am Standort Gennersbrunn durch zwei Fungizide gering, an der Rütti gar negativ, dafür an der Liebegg mit knapp 5 dt/ha rentabel. Die neue, mittelfrühe Sorte Attletick überzeugte die letzten beiden Jahre in beiden Verfahren. Ebenso die neue, mittelfrühe HOLL-Sorte V316 OL. Die spätreife Bonanza (blüht eine Woche später) erzielt demgegenüber nur knapp mehr Ertrag als Hybrirock oder die frühe Sorte SY Carlo. Auch wenn die bisherige Hauptsorte Avatar heuer etwas enttäuschte, und dies an allen Versuchsstandorten, so zeichnet sie sich doch durch eine bemerkenswerte Konstanz aus und ist vor allem an vielen Standorten und gerade auch im weniger intensiven Anbau einsetzbar. Solange der Ölgehalt noch keine Rolle spielt, sind eigentlich die meisten Sorten valabel. Übrigens können auch alte Sorten, die früher auf der empfohlenen Sortenliste standen, für Suisse Garantie noch angebaut werden.

11. August 2015, Lena Heinzer

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