Die Silberdistel auch Wetterdistel genannt
Die ausdauernde, krautige Pflanze ist fast stängellos oder erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 40 Zentimetern. Mit ihrer bis 1 Meter tiefreichenden Pfahlwurzel gilt die Silberdistel als Tiefwurzler.
Die abgestorbenen Hüllblätter der Silberdistel nehmen bei Erhöhung der Luftfeuchtigkeit an der Blattunterseite mehr Wasser auf als an der Blattoberseite. Durch diese hygroskopische Eigenschaft krümmen sich die Hüllblätter nach oben und schützen die Röhrenblüten vor Regen. Deshalb wird die Silberdistel, genau wie die Golddistel, auch Wetterdistel genannt. Schliessen sich die Hüllblätter, ist Regen zu erwarten, bei Sonnenschein öffnen sie sich. Bereits ein fünf- bis zehnmaliges Anhauchen genügt, um die erste Aufrichtebewegung auszulösen.
Erst spät im Jahr entfaltet dieser wehrhafte Korbblütler seine grossen Blüten mit den auffallenden silberweissen Strahlen.
Die Silberdistel bevorzugt magere kalkhaltige Weiden als Lebensraum, wo sie durch ihr Stachelkleid hervorragend gegen den Verbiss durch Weidevieh geschützt ist.
Geschichtliches
Die frischen jungen Blätter wurde seit der Steinzeit zu einem Gemüse gekocht, die Blütenböden wie Artischockenböden zubereitet oder roh verzehrt (Jägerbrot) und die Wurzeln als gekochtes Wintergemüse gegessen.
Ein Teil der Heilwirkungen, die der Pflanze in der Volksheilkunde zugeschrieben werden, dürften auf eine Verwechslung mit der «Mastixdistel» aus dem Mittelmeerraum zurückgehen, die in der Antike geschätzt und beschrieben wurde.
«Karl dem Grossen» soll in einem Traum die Silberdistel als Mittel gegen Pest von einem Engel mitgeteilt worden sein, daher auch der Name Karlsblume oder Karlsdistel. Die Wirkung gegen Pest ist eher sehr gering.
Die Silberdistel war Pflanze des Jahres 1997 und wird immer seltener, da die Kalkmagerwiesen verschwinden. Die Pflanze ist geschützt und darf in der Natur nicht gesammelt werden!