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Buchen leiden unter dem Buchenspringrüssler

20.06.2014

Jahrelang hat sich der kleine Käfer «Buchenspringrüssler» rar gemacht. Im laufenden Jahr tritt er nun aber in weiten Teilen der Schweiz, so auch in Schaffhausen, ausgesprochen stark in Erscheinung. Sichtbareres Zeichen eines Befalls sind die im Frühjahr braun verfärbten Blätter an Buchen. Der Buchenspringrüssler ist jedoch kein neues Phänomen wie beispielsweise der eingeschleppte Asiatische Laubholzbockkäfer und nur gelegentlich kommt es zu Massenvermehrungen und grossflächigem Befall.

Der Buchenspringrüssler gehört zur Familie der Rüsselkäfer und ist im gesamten natürlichen Verbreitungsgebiet der Buche heimisch. Die in der Bodenstreu oder in Rindenritzen überwinternden, kaum über 2 mm grossen Käfer (Abb.1) fressen im April/Mai kleine Löcher in die sich frisch entfaltenden Buchenblätter. Sie verursachen dort ein schrotschussartiges Befallsbild (Abb. 2). Die Eier der Weibchen werden auf der Unterseite des Blattes in der Nähe der Mittelrippe abgelegt. Die geschlüpften Larven (Abb. 3) fressen sich auf beiden Seite der Mittelrippe in typischen Minengängen zur Spitze hin. Wenn die Blattrippen betroffen sind, vergilben oder welken die Blätter ganz oder teilweise (Abb. 2). Bei feuchter Witterung können die angefressenen Blätter zusätzlich durch die Buchenblattbräune, eine Pilzkrankheit, befallen werden. Die ausgewachsenen Larven verpuppen sich Ende Mai/Anfangs Juni. Zwei bis drei Wochen später schlüpfen die Jungkäfer. Dann kommt es erneut zum Loch- und Rippenfrass. Nach einem starken Befall bleiben an den Triebenden nur noch die Blattrippen übrig. Neben den Blättern können auch die Fruchtknoten befallen werden. Spätestens ab Mitte September begeben sich die Käfer zum Überwintern. Zwar frisst der Käfer auch andere Laubblätter wie zum Beispiel die von Eichen, Erlen oder Weiden, die Larve kann sich aber nur auf Buchenblättern entwickeln.

Warum sich der Buchenspringrüssler in den letzen zwei Jahren so stark vermehrt hat, hängt von verschieden Faktoren ab. Insbesondere machen sich die Hauptfeinde des Buchenspringrüsslers, verschiedene Arten von Schlupfwespen, derzeit eher rar.

Durch die Schädigung der Blattmasse kann es zu teils deutlichen Zuwachseinbussen kommen. Die Bäume sterben aber in der Regel nicht ab. Eine sinnvolle Bekämpfung ist nach heutigen Erkenntnissen nicht möglich aber auch nicht erforderlich.

Abb. 1: Käferstadium Abb. 2: Buchenblatt nach Käfer- Und Larvenbefall Abb. 3: Larvenstadium

Quelle Bilder: WSL Birmensdorf

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