Der Regierungsrat äussert sich kritisch zum Vorschlag einer Erhöhung der Bundesratsmitglieder von sieben auf neun, wie er in seiner Vernehmlassung an die Staatspolitische Kommission des Nationalrates festhält. Hintergrund ist eine parlamentarische Initiative für eine angemessene Vertretung der Sprachgemeinschaften in einem Bundesrat mit neun Mitgliedern. Damit soll einerseits eine bessere Vertretung der unterschiedlichen Landesgegenden und Sprachregionen ermöglicht werden, zum anderen sollen die erheblich grösser gewordenen Aufgaben der Regierung auf mehr Schultern verteilt werden können.
Die Wahl von Angehörigen unterschiedlicher Landesgegenden und Sprachregionen in den Bundesrat ist nach Ansicht der Regierung in erster Linie eine Frage des politischen Willens. Dies kann nicht durch eine strukturelle Reform erreicht werden. Die Organisation der Landesregierung sollte nicht auf die möglichst breite Vertretung verschiedener Bevölkerungsgruppen ausgerichtet sein, sondern eine bestmögliche Ausübung der Regierungstätigkeit ermöglichen. Eine Erhöhung der Anzahl Regierungsmitglieder würde zu einer zunehmenden Departementalisierung führen. Auch würde zusätzlicher Koordinationsbedarf entstehen. Eine Vergrösserung der Landesregierung würde demnach eine Bürokratisierung mit entsprechenden Mehrkosten mit sich bringen.