Über 1000 Fördergesuche konnte der Kanton Schaffhausen im vergangenen Jahr bewilligen und damit mehr als 55 Millionen Franken zusätzliche Investitionen auslösen. Der Kanton setzt im Förderprogramm Energie 2012 auf Kontinuität. Dabei wird er von verschiedenen Gemeinden unterstützt.
Am meisten zulegen konnte im vergangenen Jahr der Förderbereich Solarstromanlagen mit 177 bewilligten Gesuchen. Diese Anlagen werden eine saubere Stromproduktion von rund 1?400?000 Kilowattstunden pro Jahr ermöglichen. Das Resultat zeigt, dass einerseits das Impulsprogramm Solarenergie des Kantons Wirkung zeigt. Auf der anderen Seite sind Solarstromanlagen dank deutlichen Preisreduktionen auf den internationalen Märkten heute so kostengünstig wie noch nie. Diese Entwicklung sowie die mittelfristige Sicherstellung der Stromversorgung ohne Kernenergie sind, wie der Vorsteher des Baudepartements, Regierungsrat Reto Dubach, betont, in die Förderstrategie des Kantons eingeflossen. Daneben sollen nach wie vor die Energieversorgung volkswirtschaftlich optimiert sowie die Reduktion des CO2-Ausstosses und die Minderung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern erreicht werden.
Förderung des neuen Standards Minergie-A und von Ersatzneubauten
Am besten an die Erreichung der energiepolitischen Ziele beitragen kann jede Kilowattstunde Energie, die wir nicht brauchen. Deshalb unterstützt der Kanton auch im Förderprogramm 2012 Massnahmen rund ums «Energie sparen im Gebäudebereich». Schwerpunkte bilden Sanierungen von Gebäudehüllen sowie die energieeffizienten Baustandards Minergie und Minergie-P, ferner der Geäudeenergieausweis der Kantone (GEAK). Ausserdem fördert der Kanton den neuen Minergie-A-Standard. Ein Minergie-A-Gebäude verfügt über einen tiefen Energieverbrauch für Heizung und Warmwassererwärmung, der überdies gänzlich durch erneuerbare Energien gedeckt wird («Nullheizenergiehaus»). Die Beiträge an Neubauten nach dem Basisstandard Minergie konnten infolge der verbesserten Wirtschaftlichkeit reduziert werden. Dafür gibt es Zusatzbeiträge für Ersatzneubauten, die in MINERGIE-P oder MINERGIE-A erstellt werden.
Auch bei der Förderung erneuerbarer Energien setzt der Kanton auf Kontinuität, ohne technische Entwicklungen ausser Acht zu lassen. So sind grosse Holzfeuerungen nur noch bei tiefen Feinstaubemissionen (< 20 mg/m3) beitragsberechtigt. Die Beiträge an Solarstromanlagen werden von 3?500 auf 2?500 Franken pro kWp (Kilowatt Peak, maximale Leistung der Solarmodule) gesenkt.
Investitionen von 55 Millionen Franken
Mit den zugesprochenen Förderbeiträgen von rund 10 Millionen Franken (Kanton und Bund) im vergangenen Jahr können umgerechnet 2 Millionen Liter Erdöl eingespart oder ersetzt sowie mehr als 55 Millionen Franken zusätzliche Investitionen ausgelöst werden. Die Verbesserung der Wärmedämmung oder der Fensterersatz bei einem bestehenden Gebäude wie auch die Installation einer Solaranlage oder einer Holzfeuerung generieren Aufträge für das lokale Gewerbe und erhalten bzw. schaffen Arbeitsplätze. Somit lassen sich Energieausgaben ? insbesondere für fossile Energien ? zu Gunsten beschäftigungswirksamer Investitionen senken, was zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum im Kanton führt.
Zum kantonalen Förderprogramm kommen in verschiedenen Gemeinden punktuell eigene Förderprogramme hinzu. Die Stadt Schaffhausen leistet für Gebäudehüllensanierungen, Minergie-P beziehungsweise Minergie-A, thermische Sonnenkollektoranlagen und Solarstromanlagen zusätzliche Unterstützung. Thayngen unterstützt Gebäudehüllensanierungen, Sonnenkollektoranlagen, Holzfeuerungen, Anschlüsse an Wärmenetze, Wärmepumpen und Wärmekraftkopplungsanlagen. Neuhausen am Rheinfall unterstützt Gebäudehüllensanierungen.
Weitere Informationen zum Förderprogramm des Kantons sowie der Gemeinden sind erhältlich unter www.energie.sh.ch oder unter 052 632 76 37.