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Ebringerstrasse in Thayngen bleibt eine überlokale Kantonsstrasse

28.11.2013

Der in den letzten Jahren stetig zunehmende Verkehrsfluss über die Hauptzollanlage hat zu einem bedeutenden Schleichverkehr auf der Ebringerstrasse geführt. Der durchschnittliche tägliche Verkehr (DTV) ist mit 3'000 Fahrzeugen pro Tag im meist belasteten Abschnitt für eine Kantonsstrasse allerdings tief. Der Ausbaustandard entspricht der Funktion einer Verbindungs- und Sammelstrasse. Die Ebringerstrasse soll deshalb - wie im kantonalen Strassenrichtplan festgehalten - eine überlokale Kantonsstrasse bleiben. Seit Jahren wird kontrovers über die Funktion der Ebringerstrasse diskutiert. Viele Anwohner wünschen eine Schliessung der Durchgangsstrasse sowie eine Reduktion der Höchstgeschwindigkeit. Grenzgänger nutzen die Ebringerstrasse als direkteste Verbindung zwischen ihrem Wohnort und dem Arbeitsplatz. Ortsansässige fahren über die Ebringerstrasse nach Singen und möchten diese Verbindung nicht missen. Im Kantonsrat wurde die Ebringerstrasse anlässlich der Beratungen zum kantonalen Strassenrichtplan hingegen nicht kontrovers diskutiert. Die Ebringerstrasse verblieb bei der Verabschiedung des Strassenrichtplans im Frühjahr 2013 ohne Änderungsantrag im kantonalen Strassennetz. Damit ist der Kanton verpflichtet, die Strasse offen zu halten und ihrer Funktion entsprechend zu unterhalten. Seit einigen Jahren werden auf der Ebringerstrasse periodisch Verkehrsmessungen durchgeführt. An der Ebringerstrasse 13 - hier überlagert sich der lokale Erschliessungsverkehr mit dem grenzüberschreitenden Durchgangsverkehr - ist der durchschnittliche tägliche Verkehr von 2'460 Fahrzeuge pro Tag im Jahr 2009 auf 2'970 im Jahr 2013 gestiegen. Dies entspricht einer durchschnittlichen Jahreszunahme von 4.8 %. Weiter östlich an der Ebringerstrasse 123 hat der Verkehr im selben Zeitraum von 1'830 auf 2'190 Fahrzeuge pro Tag zugenommen. Dies entspricht einer Zunahme von 4.6 % pro Jahr. Das Verhältnis zwischen Durchgangs- und lokalem Erschliessungsverkehr hat sich nur wenig verändert. Der Erschliessungsverkehr beträgt rund 40 % und der grenzüberschreitende Durchgangsverkehr rund 60 % des gesamten Verkehrsaufkommens. Das Verkehrswachstum liegt damit über dem kantonalen Durchschnitt von rund 1.5 %, wie Kantonsingenieur Dino Giuliani bestätigt. Die gemessenen Geschwindigkeiten liegen im Normbereich. Die sog. V-85 Werte (85 % der gemessenen Fahrzeuge liegen unterhalb dieser Geschwindigkeit) liegen bei 49 km/h an der Ebringerstrasse 13 und bei 53 km/h an der Ebringerstrasse 123. Der Ausbau der Strasse entspricht der Verkehrsfunktion und der Fussverkehr wird über einen gut ausgebauten Gehweg geführt. Der grenzüberschreitende Verkehr hat ganz generell in Thayngen in den letzten Jahren stark zugenommen. Am Hauptzoll Thayngen-Bietingen beträgt der durchschnittliche tägliche Verkehr 16'120 Fahrzeuge. Die jährlichen Wachstumsraten lagen in den Jahren 2008-2012 bei durchschnittlich 4.9%. «Das Problem des Schleichverkehrs an der Ebringerstrasse muss an der Wurzel, sprich an der Hauptachse, angepackt werden», davon sind der Gemeinderat von Thayngen und der Kanton überzeugt. Aus diesem Grund wehren sich auch die Gemeinde Thayngen und das kantonale Tiefbauamt gegen die Ampelerschliessung des geplanten Gewerbegebietes in Gottmadingen. Die Ebringerstrasse soll hingegen die Funktion einer überlokalen Kantonsstrasse behalten. Der Gemeinderat beabsichtigt keinen Antrag an den Kanton, die Ebringerstrasse in ihr Eigentum zu übernehmen. Dies hat der Gemeinderat auf Antrag der Thaynger Verkehrskommission Anfang November beschlossen. Eine Schliessung der überlokalen Achse würde zu einer Verlagerung des Verkehrs auf andere Nebenachsen führen.
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