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Schaffhauser Energieapéro zur «Strategie zum Umstieg von Kernenergie auf erneuerbare Energie» - den Worten müssen Taten folgen

06.11.2012

Der Kanton Schaffhausen will bis spätestens 2040 den Umstieg von der Kernenergie auf erneuerbare Energie realisieren. Auf der politischen Ebene sind in den vergangenen Wochen die Weichen gestellt worden. Nun müssen den Worten Taten folgen! Am heutigen Energieapéro wurde den Entscheidungsträgern im Kanton Schaffhausen aus Politik, Wirtschafts-, Berufs- und Umweltverbänden deshalb aufgezeigt, dass es zum Umstieg einen Ausbau der eigenen regionalen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien und die  die Ausschöpfung des Potenzials an Sonnen-, Wind- und Biomasseenergie braucht. Zudem sollen mit Effizienzmassnahmen der Stromverbrauch zwischen 2009 und 2035 bei maximal 525 Gigawattstunden stabilisiert (Verbrauch 2009) und ein Energieförderfonds für Energieeffizienz und erneuerbaren Energien eingeführt werden. Der Kantonsrat hat im September die regierungsrätliche Strategie zum Ausstieg aus der Kernenergie zur Kenntnis genommen und die darin aufgezeigte Stossrichtung mit 45 zu 9 Stimmen befürwortet. Wichtige Pfeiler sind der Ausbau der eigenen regionalen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien (Wasser-, Sonnen-, Wind-, Geothermie- und Biomasseenergie). Ferner gehört die Stromeffizienzpolitik zu den Erfolgsfaktoren für einen Kernenergieausstieg. Dabei sieht die Strategie vor, den Stromverbrauch zwischen 2009 und 2035 bei maximal 525 Gigawattstunden zu stabilisieren (Verbrauch 2009). Energiewende braucht breite Abstützung Mit der Zustimmung des Kantonsrats zur Strategie zum Kernenergieausstieg kann der Regierungsrat die ersten Massnahmen zur Umsetzung in die Wege leiten. Gelingen wird die Energiewende nur mit einer breiten Abstützung in Politik, Wirtschaft und Bevölkerung. Energiedirektor Reto Dubach stellte bei der Vorstellung der Strategie klar, dass den Worten nun Taten folgen müssen. Bei der Umsetzung wird der regionalen Stromproduktion gegenüber Importen von erneuerbarer Energie klar der Vorzug gegeben. Es wird also auf die Schaffhauser Potenziale zum Ausbau der lokalen Erzeugungskapazitäten und auf eine Steigerung der Stromeffizienz im Kantonsgebiet gesetzt. Die Energiewende bietet damit namhafte Wachstumschancen im Kanton. Die erheblichen Investitionen kommen der regionalen Wertschöpfung zu Gute. Mit Leuchtturmprojekten soll in jedem Technologiebereich wie Sonnen-, Wind- und Biomasseenergie der Weg zum Umstieg aufgezeigt und der Energie-Diskurs gefördert werden. Der erste Fokus liegt auf der Windkraft, da hier bereits auf die Potenzialstudie abgestützt werden kann. Stadtpräsident Thomas Feurer präsentierte das städtische Leitbild sowie die konkreten Schritte der Stadt Schaffhausen auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft. Schaffhausen ist dank seiner konsequenten Energie-, Verkehrs- und Umweltpolitik mit dem höchsten Label für Energiestädte, dem European Energie Award® Gold, ausgezeichnet worden. Andrea Paoli, Leiter der kantonalen Energiefachstelle, informierte über die Zielerreichung bei der Umsetzung der «Leitlinien und Massnahmen der kantonalen Energiepolitik 2008 – 2017». Von den übergeordneten, messbaren Zielen sind die zusätzliche Wärmeproduktion mit erneuerbaren Energien sowie die Verbrauchsreduktion der kantonalen Gebäude auf Zielkurs. Um das Ziel im Bereich der Stromproduktion und -effizienz zu erreichen, müssen zusätzliche Massnahmen umgesetzt werden. Das kantonale Förderprogramm als wirksamstes und erfolgreichstes Instrument zur Erreichung der Ziele wurde quasi Opfer des eigenen Erfolges und musste im Frühling 2012 aufgrund der ausserordentlich hohen Nachfrage und der begrenzten Mittel zum Teil eingestellt werden. Mit der vorgesehenen Einführung einer Energieabgabe auf Strom, soll das Förderprogramm ab dem Jahr 2015 neu dotiert und insbesondere die effiziente Energienutzung stärker vorangetrieben werden. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem Rundgang durch die vorbildlich sanierten Gebäude der «Ebnat 65». Rolf Mäder, Präsident der Energiefachleute Schaffhausen, erklärte das Sanierungskonzept zur ganzheitlichen Energieoptimierung der ehemaligen Spinnerei. In einem Konsens von wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten ist es gelungen, der städtebaulichen Herausforderung gerecht zu werden, den Charakter der geschichtsträchtigen Liegenschaft zu erhalten und gleichzeitig eine vielfältige Nutzung zu erlauben. Innert sechs Jahren konnte der Energieverbrauch auf weniger als die Hälfte reduziert werden - einen nicht unerheblichen Beitrag bot dabei das Förderprogramm Energie des Kantons, welches auch beim Entscheid zum Bau einer Solarstromanlage mithalf.
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