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Der Wandel als konstanter Begleiter

15.12.2021

Zusammensetzen, befestigen, löten – für viele Produkte der Brütsch Elektronik AG braucht es eine sorgfältige Montage. Feinmotorik für Arbeiten unter dem Mikroskop und Konzentration auf kleinste Teile gehören zum Arbeitsalltag dazu. Bilder Ramona Melis

Die Brütsch Elektronik AG schreibt eine Erfolgsgeschichte: Seit 50 Jahren erfindet sie sich immer wieder neu und wächst stetig weiter. Nun ist die Firma von Uhwiesen nach Beringen ins moderne Betriebsgebäude gezogen. Von Ramona Melis

Seit der Gründung im Jahr 1971 blieb die Brütsch Elektronik AG ihrem im Namen manifestierten Steckenpferd treu. Das Unternehmen konzentriert sich heute auf Module, Systeme und komplette Geräte im Bereich Medizinprodukte. Bei den Automationslösungen stehen Motion, CNC und die Steuerung komplexer Prozesse im Fokus. Jedoch wurde in den 50 Jahren Betriebsgeschichte (siehe folgende Seite) die Bindung an einen einzelnen Auftraggeber mehrmals zu dominant und damit das geschäftliche Risiko zu immens. So suchte das Unternehmen stetig nach Diversifizierung. «Wir waren immer im Wandel und haben uns ­mehrmals neu erfunden. Man könnte ­sagen, es gab im 10-Jahres-Rhythmus einen ­Umbruch», erzählt Oliver Brütsch, Geschäftsführer und Sohn des Gründers René Brütsch. Da von all den eingeschlagenen Wegen bisher keiner verlassen, sondern jeder weiterverfolgt wurde, konnte die Firma enorm wachsen.

Zurück zu den Wurzeln

Die Suche nach Möglichkeiten, das ­Angebot zu erweitern und sich zusätzliche Standbeine aufzubauen, hält bis heute an. Zu den Unternehmensbereichen Elektronik und Automation hat sich vor zehn Jahren die Medizinaltechnik hinzugesellt. Eine Sparte, in die sich die Investition schon bald gelohnt hatte: In diesem Zeitraum konnte sich die Firma ziemlich genau verdoppeln, was die ­Anzahl Angestellte und den Umsatz ­betrifft. Das bewirkte allerdings auch, dass es im Betriebsgebäude in Uhwiesen langsam eng wurde – ja sogar von «sehr prekären Platzverhältnissen» ist in der eindrücklichen Jubiläumsbroschüre die Rede. Intensiv war die Geschäftsleitung demnach auf der Suche nach Bauland und entschied sich Anfang 2019 für den Standort Beringerfeld. «Die baulichen Voraussetzungen waren einfach ideal. Das Grundstück liegt verkehrstechnisch optimal und war bereits erschlossen. Wir konnten auf grüner Wiese ohne grosse Einschränkungen bauen», erzählt Oliver Brütsch.

Just zum 50. Geburtstag der Brütsch Elektronik AG war das neue Betriebsgebäude Ende Oktober 2021 bereit zum Einzug. So wechselten in den vergangenen Wochen 150 Mitarbeitende ihren Arbeitsplatz von Uhwiesen nach Beringen. Der Umzug bedeutete auch eine Rückkehr zu den Schaffhauser Wurzeln: Den Grundstein für seine Firma legte René Brütsch in Schaffhausen. Nun stehen der Brütsch Elektronik AG 4500 Quadratmeter Nutzfläche auf drei Etagen und damit Platz für bis zu 200 Mitarbeitende und viele weitere kreative Innovationen zur Verfügung. Doch nicht nur die Grösse beeindruckt – der ökologische Holz-Beton-­Hybridbau sorgt für eine bestmögliche Raumatmosphäre und bringt viele weitere Trümpfe mit sich. «Wir leisten einen massiven Beitrag zur CO2-Vermeidung», erklärt Oliver Brütsch, «das Holz aus der Region und der Verzicht auf fossile Brennstoffe sorgen dafür, dass unser ökologischer Fussabdruck klein bleibt.» Eine Wärmepumpe, eine Solaranlage und diverse Stationen für die Ladung von E-Autos und E-Bikes ergänzen das Bestreben nach Nachhaltigkeit.

Im modernen Betriebsgebäude an der Anthoptstrasse 6 hat die Firma Brütsch Elektronik auch ihre operativen Bedürfnisse und Abläufe optimiert. Da die ­Mitarbeitenden vornehmlich unter dem ­Mikroskop Kleinstteile an medizinischen Geräten in den Bereichen Videoendoskopie und chirurgische Powertools montieren, braucht es eine ausgeklügelte Lagerstruktur. Das intelligente Materiallager befindet sich in der Mitte des Gebäudes und ist als Lift montiert. Es hat eine hohe, automatisierte Packungsdichte, spart damit viel Platz und verwaltet seine ­Bestände zudem nahezu selbstständig.

Zukunft in sicheren Händen

Vor vier Jahren hat die Familie Brütsch die Firma mehrheitlich an die Inovu Gruppe verkauft, zu der aktuell noch eine weitere, ähnlich strukturierte Firma, die Jossi AG in Islikon, gehört. ­Damit beteiligt sich eine Handvoll Schweizer Unternehmerfamilien an der Brütsch Elektronik AG. «Wir wollen unseren Mitarbeitenden interessante und ­zukunftssichere Arbeitsplätze bieten und der Firma eine nachhaltige Perspektive geben», so Oliver Brütsch.

Operativ bleibt die Firma weiterhin selbständig und der Name bestehen. Ziel ist es, gemeinsam ein grösseres Portfolio an Leistungen zu bieten, um am Markt besser wahrgenommen zu werden und schliesslich weiter zu wachsen. Oliver Brütsch schaut mit überzeugtem Optimismus in die Zukunft: «Wir sind im ­Medizinzeitalter angekommen und ­haben eine klare Strategie. Man darf ­gespannt sein, wie es weitergeht.»

 

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