Rund 50 Milliarden Dollar schwer ist der jüngste Deal in der Automobilindustrie, bei dem sich erneut zwei grosse Autokonzerne zusammenschliessen. Was spüren Autokäufer in der Region Schaffhausen von derartigen Megafusionen?
Für die Kunden von Schaffhauser Garagen hat das kurzfristig gar keine Auswirkungen. Erfahrungsgemäss dauert es nämlich eine gewisse Zeit, bis eine Fusion vollzogen ist und die Hersteller Synergien zu nutzen beginnen. Ein Ergebnis davon ist, dass gleiche Plattformen für verschiedene Marken benutzt werden. Das ist heute bereits im Volkswagen-Konzern der Fall. In Zukunft werden weitere Hersteller vermehrt diesen Weg beschreiten. Im besten Fall sinken die Preise der Fahrzeuge, da durch die Nutzung von Synergien Produktionskosten gespart werden können. Auch in Schaffhausen können sich also die Kunden weiterhin auf die Garage ihres Vertrauens verlassen, da die Markenvertretungen grundsätzlich Ihre Marken behalten.
Kann man daraus schliessen, dass nach einer Fusion von Autoherstellern (und damit mehrerer Marken) eine Markenvertretung auch alle anderen Marken zusätzlich vertritt? Nein – denn jede Marke hat ihre eigenen Vorschriften und damit verbundene Kosten, welche der Garagist tragen muss.
Es ist jedoch so, dass schon heute viele Marken- und Nichtmarkengaragen des AGVS Schaffhausen – losgelöst von Markenpolitik – für ihre Kunden da sind und alle Fahrzeuge warten und reparieren. Sie beziehen oft Originalersatzteile und haben Zugang zu den erforderlichen Angaben der Hersteller. In Schaffhausen pflegen die Garagenbetriebe generell eine Kultur der Zusammenarbeit, was für die Kunden immer positive Synergien ergibt. Bei Unsicherheiten sollten sich Kunden durch ihre Garage beraten lassen – dafür stehen die AGVS-Garagen zur Verfügung.
Unter dem Strich dürften also weitere Fusionen in der Automobilindustrie für den Endverbraucher Vorteile bringen. Einzig die «Artenvielfalt» der Marken geht durch die Zusammenschlüsse der Autobauer verloren – Kosteneinsparungen werden nämlich vermehrt dazu führen, dass beispielsweise in einem Fahrzeug der einen Marke der Motor einer anderen verbaut wird oder dass Fahrzeuge verschiedener Marken mit dem Bedienteil ein- und desselben Herstellers ausgestattet werden. Zahlreiche Marken indes gehen auch ohne Fusion Kooperationen ein. So haben schon heute verschiedene Fahrzeugmodelle Motoren oder andere Komponenten von fremden Marken eingebaut.
Fazit: Für den Kunden ändert sich vorerst nichts, ausser dass er dereinst profitieren kann von vermutlich günstigeren Fahrzeugen, mehr Angeboten und mehr alternativen Antrieben.