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Urban und vernetzt

17.09.2020

Am frühen Morgen, lange vor Sonnenaufgang, pulsiert der Verkehr beim neuen Kreisel im Industriequartier im Herblingertal. Hier ist in den letzten Jahren ein Zentrum der Transportlogistik entstanden. Bild Theo Kübler

Kein anderes Quartier der Stadt Schaffhausen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten derart stark gewandelt wie ­Herblingen. Aus dem ehemaligen Bauerndorf ist ein moderner Schaffhauser Stadtteil geworden. Von Rolf Fehlmann

Es ist schon dunkel. Auf dem Asphalt spenden zwei Feuerschalen warmes Licht. Im Schein der lodernden Flammen stärken sich Trucker an zwei Tischen vor einer lang gezogenen Imbissbude für ihre nächtliche Fahrt.
Auch wenn die Szene amerikanisch anmutet: Unser Fotograf Theo Kübler hat sie auf dem Parkplatz eines Lo­gis­tik­dienst­leis­ters in Herblingen eingefangen. Das 1964 in die Stadt Schaffhausen eingemeindete Dorf hat sich, nicht zuletzt dank der Industriezone im Herblingertal, bis heute zu einem Zentrum der Transportlogistik entwickelt. Nahezu alle klingenden Namen der Logistikbranche sind hier vertreten. Sie profitieren von der Nähe zum Grenzübergang Thayngen, dem grössten der Nordschweiz für Güter.

Von einer für Schaffhausen einzigartigen Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr auf Strasse und Schiene profitiert auch die Bevölkerungsentwicklung des heutigen Stadtquartiers – was sich in einem seit Jahrzehnten ungebrochenen Bauboom äussert, wie unser Autor Christian Stamm feststellt. Seit den 1980er-Jahren sind rund 1000 neue Wohnungen entstanden, und heute leben hier über 5000 Personen. Mehr als 1000 von ihnen sind im Quartierverein organisiert.

Dass das urbane, moderne Herblingen auch seine naturnahen, besinnlichen Seiten hat, zeigt der fotografische Streifzug von Theo Kübler, der in Herblingen geboren wurde und dort aufgewachsen ist. Auf der Suche nach den letzten Spuren des verschwundenen Herblinger Sees ist er auf idyllische Fleckchen Erde gestossen, die schon allein wegen ihrer Flurnamen eine Entdeckung wert sind: «Wäierwis», «Rohrebüeli», «Mooshalde», «Gsang» oder «Stuudewis».

Was aber wäre Herblingen ohne die Menschen, die das Quartier beleben und es prägen? Zwei von ihnen hat Theo Kübler getroffen: die Juristin und Sprachlehrerin Maria ­Lapadula, Tochter italienischer Einwanderer aus der Basilikata, eine Herblingerin durch und durch. Sie schlägt, auch sprachlich, Brücken in die Welt. Der Kunstturner Martin Fuchs wiederum brachte Medaillengold nach Herblingen – seinem Vater Gerry verdanken die Kunstturner die Turnhalle im Dreispitz.

Lesen Sie mehr über Quartier, Leute und Gewerbe in Herblingen in der Sonderbeilage der www.shn.ch vom Donnerstag, 17. September 2020.

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