Seit etwa drei Wochen wurde in der Stadt Schaffhausen eine Häufung von Todesfällen bei Stadttauben festgestellt. Das Veterinäramt hat die Todesfälle untersucht. Seit heute steht die Diagnose fest: Die Tauben sind mit dem Pigeon Paramyxovirus 1 infiziert, welches die sogenannte Taubenpest verursacht.
Dieses Virus befällt spezifisch Tauben. In Einzelfällen wurde auch schon eine Übertragung auf Nutzgeflügel beobachtet. Bei Menschen mit sehr engem Kontakt zu erkrankten Tieren ist eine Erkrankung (Bindehautentzündungen) nicht ganz auszuschliessen. Bei Einhaltung der minimalen Hygienemassnahmen ist eine Ansteckung sehr unwahrscheinlich.
Taubenpest
Die Taubenpest, eine Tauben-spezifische Variante der Newcastle Disease (ND), ist eine hochansteckende Viruskrankheit der Tauben. In den letzten Jahren wurden in verschiedenen Städten Seuchenzüge festgestellt, welche die Population der Stadttauben jeweils erheblich dezimiert haben. Dabei ist es in der Schweiz noch nie zu einem Übergreifen der Krankheit auf andere Vogelpopulationen oder auf Nutzgeflügel gekommen.
Der in Schaffhausen grassierende Virusstamm scheint rasch zum Tod zu führen. Es wurden noch keine Symptome bei kranken Tauben beobachtet. Typische Krankheitszeichen wären zentralnervöse Störungen wie Lähmungen der Beine oder Flügel. Die Ansteckung geschieht über den Kontakt mit Sekreten und Exkrementen erkrankter Tiere. Es ist zu erwarten, dass in den nächsten Wochen eine grössere Anzahl Stadttauben sterben werden.
Massnahmen
Das Veterinäramt hat die Lage zusammen mit der Stadt Schaffhausen analysiert und entsprechende Massnahmen veranlasst. Die von der Stadt unterhaltenen Taubenschläge werden vermehrt überwacht, gereinigt und desinfiziert. Tierkadaver werden eingesammelt und unschädlich beseitigt. Die Bevölkerung ist angehalten, die Tauben nicht zu füttern, den Kontakt mit Vogelexkrementen, kranken und toten Tauben zu vermeiden und den Fund toter Tauben der Verwaltungspolizei Schaffhausen zu melden: 052 632 57 55.
Halter von Zier- und Nutzgeflügel wird empfohlen, den Kontakt mit Tauben zu meiden. Zier- und Brieftauben können durch einen Tierarzt gegen das Virus geimpft werden.