Der Stadtrat Schaffhausen will das Energiesystem langfristig umbauen und aus der Kernenergie aussteigen. Bis 2080 strebt er die Reduktion des durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauchs auf 2000 Watt Dauerleistung pro Einwohnerin und Einwohner an. Erreicht werden soll dieses Ziel unter anderem durch eine höhere Energieeffizienz, die Zusammenarbeit mit dem Kanton, den Partnerstädten innerhalb des Swisspower-Netzwerks sowie der Bodenseeregion und mit der Förderung erneuerbarer Energien. Der Stadtrat hat dem Parlament eine entsprechende Vorlage überwiesen.
Der Stadtrat Schaffhausen hat dem Parlament eine Vorlage zur künftigen Energie- und Klimaschutzpolitik überwiesen. Er erachtet das 2000-Watt-Konzept als geeignete Strategie, um eine sichere Energieversorgung langfristig aufrecht zu erhalten. Die schrittweise Umsetzung der Energiewende soll wettbewerbsfähige Energiepreise gewährleisten und die Substitution von nicht erneuerbaren Energien (inkl. Kernenergie) durch erneuerbare Energien ermöglichen. Auch würde die Abhängigkeit von unsicheren, ausländischen Energielieferanten vermindert und die regionale Volkswirtschaft gestärkt, beispielsweise durch die Entstehung neuer Arbeitsplätze in zukunftsträchtigen Branchen. Als Energiestadt der ersten Stunde macht Schaffhausen damit einen logischen Schritt, denn die Zielsetzungen der 2000-Watt-Gesellschaft entsprechen auch den neuen Kriterien des Energiestadt-Labels.
Ausstieg aus der Kernenergie
Die Reduktion des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen hin zur 2000-Watt-Gesellschaft soll schrittweise erfolgen. Zusammen mit dem Kanton, Partnerstädten des Swisspower-Netzwerks und aus der Bodenseeregion strebt der Stadtrat einen möglichst hohen Anteil an Selbstversorgung an. Voraussetzung dafür ist eine hohe Energieeffizienz. Beim stadteigenen Gebäudepark besteht diesbezüglich ein Nachholbedarf. Der Ausstieg der Stadtverwaltung aus der Kernenergie soll - analog zur Kantonsverwaltung - durch den Zukauf von Wasserstromzertifikaten und durch den Zubau von Solarstromanlagen und anderen erneuerbaren Energien auf städtischen Liegenschaften erfolgen. Ausserdem ist die Beteiligung an regionalen und überregionalen Stromerzeugungsanlagen für erneuerbare Energien geplant. Diese Strategie verfolgt auch der Regierungsrat. Sie entspricht den Beschlüssen des Kantonsrates vom 27. August, bzw. 3. September 2012. Sie lehnt sich ebenfalls eng an die Energiestrategie 2050 des Bundes an, die sich im Moment in der Vernehmlassung befindet.
Bedeutende Herausforderung
Der Umbau in Richtung 2000-Watt-Gesellschaft ist eine bedeutende Herausforderung, die sich aber aus volkswirtschaftlicher Sicht langfristig lohnen dürfte. Kurz- und mittelfristig sind Ressourcen im Umfang von rund 1,3 Millionen Franken pro Jahr bereit zu stellen, davon rund 1 Mio. für das städtische Förderprogramm. Diese Anreize lösen aber vor allem regionale Investitionen aus und sind regional beschäftigungswirksam, im Gegensatz zu den Aufwendungen für nicht erneuerbare Energieträger, die insbesondere in die Förderländer fliessen. Die Kosten für den Unterhalt der städtischen Liegenschaften würden sich jährlich um 2 bis 4 Millionen Franken erhöhen. Sie führen aber auch zu Energieeinsparungen.
Mit der Vorlage zur Energie- und Klimaschutzpolitik werden die Anliegen von fünf hängigen Motionen und Postulaten behandelt, bei denen es ebenfalls um Energie- und Klimafragen geht.
Das Ziel, sich hin zur 2000-Watt-Gesellschaft zu entwickeln, soll in Form eines neuen Artikels in die Stadtverfassung aufgenommen werden. Über den Verfassungsartikel würde eine Volksabstimmung durchgeführt. Mit dieser Zieldefinition befindet sich die Stadt Schaffhausen im Einklang mit den wichtigen Nachbarstädten Zürich, Winterthur und St. Gallen.
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