Um ca. 02.35 Uhr am frühen Donnerstagmorgen (08.03.2012) rief ein 35-jähriger Schweizer auf der Einsatz- und Verkehrsleitzentrale der Schaffhauser Polizei an. Der verwirrt wirkende Mann erklärte, dass seine Freundin, von der er nur den Vornamen wisse und das Wohnhaus - jedoch nicht die Wohnadresse - kenne, tätlich angegangen würde. In der Folge wurde eine Patrouille nach Löhningen geordert, um den Anrufer dort aufzuladen und unter dessen Wegleitung zum Wohnhaus von dessen Freundin zu gelangen.
Um ca. 03.15 Uhr sprach eine 2-Mann-Patrouille beim wartenden Anrufer in Löhningen vor. Während dieses Gesprächs zog der 35-Jährige unerwartet eine Handfeuerwaffe und zielte damit auf den Kopf eines der beiden Polizisten. Sein Begleiter reagierte augenblicklich, blockierte den Schussarm des vermeintlichen Schusswaffenträgers und ging mit diesem zu Boden. Der Mann setzte sich dabei heftig zur Wehr und betätigte den Abzug der Pistole, wobei sich kein Schuss löste und „nur“ ein Klickgeräusch vernehmbar war.
Wie sich herausstellte handelte es sich bei der Schusswaffe um eine realistisch aussehende Soft-Air-Pistole. Dank dem besonnen Handeln und der vorbildlichen Reaktion der beiden Polizisten wurde bei diesem Vorfall niemand verletzt.
Der Vorfall wird von der Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen untersucht. Ein Atemlufttest am Donnerstagvormittag ergab beim Soft-Air-Pistolenträger einen Alkoholwert von über 3.00 Promille.
Der Mann wird sich für sein Verhalten vor der Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen verantworten müssen. Angebliche Tätlichkeiten gegen seine Freundin werden von der Schaffhauser Polizei untersucht.