Im Kanton Schaffhausen ist die Bevölkerung im vergangenen Jahr erneut gewachsen. Ende 2010 hatten 76'413 Einwohnerinnen und Einwohner ihren ständigen Wohnsitz im Kanton Schaffhausen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von 627 Personen beziehungsweise 0,8 Prozent. Einen geringen Einfluss auf das Wachstum hatte die harmonisierte Zählmethode, wodurch neu auch Ausländerinnen und Ausländer mit einer Kurzaufenthaltsbewilligung von mindestens 12 Monaten in die Statistik eingerechnet werden.
Definition der ständigen Wohnbevölkerung
Der Bund definiert den Begriff der ständigen Wohnbevölkerung mit allen Personen, deren Wohnsitz ganzjährig in der Schweiz liegt. Dazu gehören sowohl die schweizerischen als auch die ausländischen Staatsangehörigen mit einer Anwesenheitsbewilligung, die zu einem Aufenthalt von mindestens 12 Monaten berechtigt. Diese Kategorie umfasst ebenfalls die Kurzaufenthalterinnen und Kurzaufenthalter mit einem bewilligten Aufenthalt von mindestens 12 Monaten. Diese Aufenthaltskategorie wurde im Kanton Schaffhausen bisher nicht in die Statistik aufgenommen. Zwecks Annäherung der kantonalen an die eidgenössische Statistik, wurde bei der Erhebung der Bevölkerungszahlen im Jahr 2010 der Anteil der ausländischen Staatangehörigen um diese Kategorie erweitert. Rückwirkend wurden ebenfalls die Daten für das Jahr 2009 angepasst.
Wachstum dank interkantonalen Zuzügen
Die Bevölkerung des Kantons Schaffhausen ist auch im Jahr 2010 wieder gewachsen. Am 31. Dezember 2010 hatten 58'795 Schweizerinnen und Schweizer und 17'618 Ausländerinnen und Ausländer ihren ständigen Wohnsitz im Kanton Schaffhausen. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Bevölkerungswachstum von 627 Personen (0,8 Prozent). Einen besonders grossen Beitrag zu dieser erfreulichen Entwicklung hat der seit 2008 erstmals positiv ausgefallene interkantonale Migrationssaldo der Schweizer Bevölkerung (+136) geleistet.
Mehr Schweizer Bürger
Ende 2010 lebten im Kanton Schaffhausen 58'795 Schweizerinnen und Schweizer, das sind 403 Personen (+0,7 Prozent) mehr als noch im Jahr zuvor. Nahezu zwei Drittel des gesamten Bevölkerungswachstums von 627 Personen entfallen auf den Anteil der schweizerischen Bevölkerung. Zurückzuführen ist dies nebst der internationalen und interkantonalen Migration auf die Einbürgerung von 354 Personen aus über 30 Nationen. Im Kanton Schaffhausen hat im Vergleich zur schweizerischen Bevölkerung der Anteil der ausländischen Bevölkerung im gleichen Zeitraum um 1,3 Prozent zugenommen. Der Ausländeranteil betrug im Kanton Schaffhausen per 31. Dezember 2010 23,1 Prozent, in der Stadt Schaffhausen 26,5 Prozent, in Neuhausen am Rheinfall 36,2 Prozent und in den Schaffhauser Landgemeinden 14,9 Prozent. Wie auch in den vergangenen Jahren machten die deutschen Staatsangehörigen mit 28,3 Prozent den grössten Anteil der ausländischen Bevölkerung aus, gefolgt von Italienern und Serben.
Wachstumsverteilung
Über 60 Prozent aller Schaffhauser Gemeinden konnten im vergangenen Jahr eine Bevölkerungszunahme ausweisen, wobei die Schaffhauser Landgemeinden am stärksten zugelegt haben. Die gleiche Entwicklung zeigt sich auch in einer Fünf-Jahres-Analyse. Die Landgemeinden haben in der Zeit von 2005 bis 2010 ein um zwei Prozent grösseres Wachstum erzielen können als Neuhausen am Rheinfall und die Stadt Schaffhausen. Die prozentual grösste Zunahme verzeichneten in dieser Periode die folgenden vier Gemeinden: Stetten (+19,2 Prozent), Löhningen (+17,7 Prozent), Merishausen (+13,5 Prozent) und Rüdlingen (+13,15 Prozent). Ermöglicht wurde diese positive Entwicklung durch rege Bautätigkeiten vor allem in den ersten Jahren der Beobachtungsperiode.
Familien wohnen in den Landgemeinden
Die Altersstruktur der ständigen Wohnbevölkerung im Kanton Schaffhausen setzte sich Ende 2010 wie folgt zusammen: 19,4 Prozent sind unter 20-Jährige, 61 Prozent sind 20 bis 64Jährige und 19,6 Prozent sind über 65-Jährige. Der Altersquotient betrug 32,1 Prozent, was bedeutet, dass auf eine Person im Rentenalter (65 Jahre oder älter) drei Personen im Erwerbsalter (20-bis 64-Jährige) kamen. Der Anteil der Jungen in den Landgemeinden ist mit 21,3 Prozent am höchsten ausgefallen. Daraus lässt sich schliessen, dass die Schaffhauser Landgemeinden für Familien attraktiver sind als Neuhausen am Rheinfall (17,2 Prozent) und die Stadt Schaffhausen (18,4 Prozent). Innerhalb der Landgemeinden wies Beggingen mit einem prozentualen Anteil von 27,2 Prozent am meisten Einwohnerinnen und Einwohner im Alter bis 19 Jahren aus, gefolgt von Guntmadingen mit 25,7 Prozent und Wilchingen mit 24,7 Prozent.
Bevölkerungserhebung:
Die ständige Wohnbevölkerung des Kantons Schaffhausen umfasst alle schweizerischen Staatsangehörigen und die ausländische Bevölkerung mit einer Aufenthaltsbewilligung (Ausweis B), einer Niederlassungsbewilligung (Ausweis C) oder einer Kurzaufenthaltsbewilligung von mindestens 12 Monaten (Ausweis L), die vorläufig Aufgenommenen (Ausweis F) und die Angestellten der Deutschen Bahn (Staatsvertrag), weil diese Bevölkerungsgruppen ihren Wohnsitz über längere Zeit hinweg in unserem Kanton begründen. Nicht gezählt werden die Kurzaufenthalter mit einer unterjährigen Aufenthaltsdauer (ebenfalls Ausweis L) und die Asylsuchenden (Ausweis N), da bei diesen Bevölkerungsgruppen von einer klar begrenzten Aufenthaltsdauer ausgegangen wird. Dadurch ergeben sich geringfügige Abweichungen zu den von Schaffhauser Gemeinden publizierten Einwohnerzahlen.
Beilagen:
Tabelle Einwohnerzahlen im Kanton Schaffhausen 2009 -2010
Karte Entwicklung der Wohnbevölkerung 2005 -2010 (Zu-/Abnahme in Prozent)
Tabelle Einwohnerzahlen im Kanton Schaffhausen 2005 und 2010