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Alt und Neu optimal vereint

18.08.2020

Das Herzstück des Erweiterungsbaus beim Schulhaus Kirchacker in Neuhausen ist die neue Aula. Bild Ramona Melis

Die Ansprüche an ein Schulhaus sind sehr hoch. Beim Projekt Schulhaus Kirchacker in Neuhausen am Rheinfall stand immer das Wohl der Schülerinnen und Schüler im Fokus. Von Ramona Melis

Die steigende Zahl der Schülerinnen und Schüler bringt die vier Schulhäuser in Neuhausen an ihre Grenzen. Der Blick auf die künftigen Schülerzahlen lässt erahnen, dass Schulzimmer und geeignete Nebenräume bald Mangelware sein könnten. Mit der Sanierung und Erweiterung des Schulhauses Kirchacker wirkt die Gemeinde diesem Zustand entgegen und schlägt gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.

Sanierung optimiert Schulraum

Das Schulhaus Kirchacker sowie eine Turnhalle genutzt als Mehrzweckgebäude entstanden in den Jahren 1898/99 auf der Neuhauser Kirchenzelg. Das neue Schulhaus bot damals Schulzimmer mit 60 bis 70 Plätzen, einen Zeichensaal, einen Saal für Arbeitsunterricht und ein Lehrerzimmer mit Bibliothek. Eine erste Renovation erfuhr das Gebäude in den Jahren 1950 bis 1957, wobei die Planer stark darauf achteten, die klar gegliederte Fassade nicht zu modernisieren und den identitätsstiftenden Charakter zu erhalten. Der Bau der Rhyfallhalle 1979/80 erweiterte das Areal um einen Sportplatz.

Eine optimale, zeitgemässe Nutzung des altehrwürdigen Schulgebäudes unter den heutigen Anforderungen war nun aber nicht mehr möglich, eine Sanierung unumgänglich. Nach zwei Jahren Bautätigkeit sind jetzt vier Schulzimmer, kleinere Gruppenräume sowie Werkräume in den oberen Geschossen des Gebäudes zu finden. «Es ist grandios, wie hell es jetzt dort oben ist», erzählt Schulreferent Ruedi Meier. Wunderschön sei auch der neue Doppelkindergarten geworden, der sich im bisher nahezu ungenutzten Tiefparterre befindet.

Anbau ermöglicht Finkenwege
Vom Altbau gelangt die Schülerschaft über eine Passerelle ins neue Gebäude sowie wenn nötig weiter in die Rhyfallhalle. Die Transferwege sind alle finkentauglich, das heisst, niemand muss das Schulhaus dafür verlassen. Im neuen Gebäude sind sechs zusätzliche Unterrichtszimmer entstanden – dazu gehört jeweils ein Gruppenzimmer. Hinzu kommen Fachräume und viel Platz für Zusatzdienste wie schulische Heilpädagogik oder Unterricht in Deutsch als Zweitsprache. «Wir waren in Neuhausen bisher in Sachen Raumverhältnisse und Einrichtung bereits gut aufgestellt. Jetzt sind wir auf einem Toplevel», ergänzt Ruedi Meier. Über die Hälfte der neuen Schulzimmer wird bereits von fest einquartierten Klassen genutzt. Im nächsten Jahr erhöht sich die Anzahl Klassen bedingt durch die steigenden Schülerzahlen – die Auslastung wird voraussichtlich bis 2022 100 Prozent betragen.

Die neue, grosszügige Aula dient nicht nur der Zusammenkunft der Schülerschar, sondern ausserhalb der Schulzeiten auch der neu im Kirchacker zusammengeführten Tagesstruktur als Ess- und Spielraum. «Diese Aula wird täglich von den Schülerinnen und Schülern der Tagesstruktur intensiv genutzt», erklärt der Schulreferent. Der grosse multifunktionale und abtrennbare Raum ist, ausserhalb der Schul- und Tagesstrukturzeit, über die Gemeinde auch für Externe mietbar. Ein weiteres Highlight ist für Ruedi Meier der neu angeordnete Aussenraum: «Der Pausenplatz ist zwar flächenmässig etwas kleiner als zuvor, aber viel bisher ungenutzte Fläche wurde ins Konzept eingebunden.» Bereits spielen Kinder auf dem schönen Platz Fussball, fahren Velo oder springen hintereinander her.

Meilenstein für Schullandschaft

Das Projekt Schulhaus Kirchacker wird in die Neuhauser Geschichtsbücher eingehen. «Nicht nur in meiner bisherigen Zeit als Schulreferent, sondern auch in der länger zurückliegenden Neuhauser Schulgeschichte ist das Projekt einzigartig und gross. Es ist ein Meilenstein für die Gemeinde», sagt Ruedi Meier mit Stolz und Freude. «Es ist funktional sehr gut durchdacht und die Architektur überlagert diese Funktionalität in keiner Weise.»
Die Gemeinde ging das Projekt gemeinsam mit der Lehrerschaft an: Eine ansehnliche Anzahl Schulvertreter hat die Baukommission intensiv begleitet. «Es war eine sehr gute, konstruktive Zusammenarbeit. Die Schulseite konnte sich stark einbringen», so Ruedi Meier äusserst zufrieden.

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